PM #11: Barrierefreiheit als Ziel für den CSD-Bremen am 25. August 2018 // Wir lassen keine Menschen zurück!

Barrieren abbauen, Diskriminierungen beseitigen! Das ist das Ziel des Christopher Street Day (CSD) am 25. August 2018 in Bremen. Queere Menschen mit Behinderung leben häufig mit der Erfahrung von doppelter Diskriminierung. Einerseits wegen ihrer Sexualität oder Geschlechtsidentität und andererseits wegen ihrer Behinderung – auch innerhalb der Regenbogencommunity. Der CSD-Bremen 2018 will versuchen alles dafür tun, dass behinderte Freund*innen barrierefrei und uneingeschränkt mitdemonstrieren und am CSD uneingeschränkt teilhaben können.

Der Bremer CSD-Verein ist deswegen auf den Verein „Selbstbestimmt Leben e. V.“ zugegangen. Gemeinsam wurde die Demonstrationsroute des diesjährigen CSD abgelaufen um Barrieren für eine „Hindernis-Landkarte“ für Rollstuhlfahrer*innen und Blinde erstellen zu können. Die Idee zum Abbau von Barrieren hatte Thorsten Höller, der nach dem Treffen der beiden Vereine das “Team-Behinderte” im CSD Verein ins Leben rief.

Robert Dadanski: „Wie groß die Barrieren sind, war uns bis dahin nicht bewusst – das gilt wohl für jede Demonstrationsroute mit Kopfsteinpflaster, Bordsteinen und Straßenbahnschienen. Wir nehmen die Herausforderung an, Barrieren mit zu bedenken und freuen uns auf die Begleitung durch Selbstbestimmt Leben e. V.“ Und weiter: „Leider haben wir das erst viel zu spät gemerkt, um die Demo von Grund auf umzubauen. Jedoch haben wir geschaut, was wir dieses Jahr noch verbessern können, um wenigstens Wege um die Barrieren herum und Verbesserungen zu finden.“

Das heißt: Es wird in diesem Jahr eine Routenkarte mit Hindernissen sowie eingezeichneten Behindertentoiletten erstellt und veröffentlicht. Auch wurde mit Einrichtungen wie dem Gerhard Marcks Haus und der Kunsthalle Bremen gesprochen. So können Menschen mit Behinderung die Behindertentoiletten beider Einrichtungen während der normalen Öffnungszeiten am CSD Tag frei nutzen.

Gleichzeitig rufen die CSD Veranstalter*innen zur Rücksicht auf: “Wir haben die Einrichtungen für Menschen mit Behinderung angesprochen, wir bitten alle CSD Teilnehmenden Rücksicht zu nehmen und diese tolle Geste nicht auszunutzen!”

Das Signal der Veranstalter: Wir lassen keine Menschen zurück! Das passt auch zum diesjährigen Bremer CSD-Motto: „Der Schlüssel zur Welt ist Vielfalt*“ Robert Dadanski: „Erst vor wenigen Wochen bekamen wir eine Email vom einem blinden Menschen, der die Mitgliedschaft im CSD-Verein beantragen wollte, aber das Antragsformular nicht lesen kann. Dieses Beispiel macht uns deutlich, dass auch die LGBTIQ*-Community (Lesbian Gay Bi Trans* Inter und queere Menschen) einen Beitrag leisten muss und kann, um Barrieren abzubauen. Die Erstellung einer barrierefreien und für Screenreader geeigneten Homepage wird nur ein Schritt von vielen sein.“

Mehr erfahren über den CSD Bremen 2018:

Weitere Infos zum Bremer CSD 2018 gibt es auf unserer CSD-Website, bei FacebookInstagram und über unseren Newsletter.

CSD in Bremen und weltweit

Der Christopher Street Day in Deutschland ist eine Bewegung, die starke Bremer Wurzeln hat. Ja, der erste deutsche CSD fand 1979 in Bremen, wenige Wochen vor dem in Berlin, statt. Der CSD erinnert an den ersten bekanntgewordenen Aufstand von Homosexuellen und anderen sexuellen Minderheiten gegen die Polizeiwillkür in der New Yorker Christopher Street im Stadtviertel Greenwich Village im Sommer 1969. Seitdem wird in New York am letzten Samstag im Juni, dem Christopher Street Liberation Day, mit einem Straßenumzug an dieses Ereignis erinnert. Daraus ist eine weltweite Tradition und Bürgerrechtsbewegung geworden, im Sommer Demonstrationen für die Rechte von Lesben und Schwulen sowie der ganzen „Regenbogen-Community“ abzuhalten – und zu der gehören ganz selbstverständlich auch Menschen mit Behinderung.

Pressekontakt

Robert Martin Dadanski
Tel: 0421 / 69 49 33 40
Vorstand | Pressesprecher | LGBTIQ* Städtepartnerschaft
presse@csd-bremen.org